Winter 2021 bei Minus 10 Grad
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Saalealtarm September 2023
Winter 2021
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Geschichte

Die Geschichte des Anglervereins Leuna ist verknüpft mit der geschichtlichen Entwicklung des Angelsports in Deutschland und soll in Verbindung mit derselben dargestellt werden. Die wesentlichen Angaben zur Entwicklung unseres Vereins wurden zusammengetragen von unseren Sportfreunden Helmuth und Uwe Drese.

 

Nachdem sich 1866 in Berlin der erste Anglerverein gründete, fanden sich in der darauffolgenden Zeit in vielen anderen Städten und Gemeinden Gleichgesinnte und gründeten gleichfalls Anglervereine. Es war nur folgerichtig, dass sich schon im Jahr 1900 eine Vielzahl der Vereine zu einer Dachorganisation zusammenschloss, dem „Deutschen Anglerbund“, durch den sich aber offensichtlich nicht alle Angler richtig vertreten sahen. Deshalb gründete sich 1921 als weitere Dachorganisation der Arbeiter-Angler-Bund Deutschlands. Somit gab es bis Anfang 1933 zwei große deutsche Anglerorganisationen.

 

 

Nachdem im Jahr 1916 aus der ehemaligen Siedlung Neu-Rössen, in Folge des Baus der Leunawerke, die Stadt Leuna entstand und immer mehr Menschen ihre Heimat hier fanden, wurde Ende der zwanziger Jahre der erste Leunaer Anglerverein gegründet. Den Anglern standen vor allem die Saale und deren Neben- und Altarme als Angelgewässer zur Verfügung.

Im Jahr 1933 wurden der „Arbeiter-Angler-Bund“ und der „Deutsche Anglerbund“durch die NSDAP-Reichsleitung aufgelöst und als einheitlicher Dachverband der „Reichsverband Deutscher Sportfischer“ gegründet.

 

Während des zweiten Weltkrieges ruhten in der Leunaer Region die Vereinsaktivitäten der Angler. Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Angelei oftmals dem Erwerb von Nahrungsmitteln. In Leuna mussten in dieser Zeit Angelberechtigungen bei den Privatpächtern H. Birnstil und H. Dorias erworben werden. 1946 wurde in Deutschland der „Verein Deutscher Sportfischer“ gegründet.

Die Neugründung eines Leunaer Anglervereins erfolgte im Jahr 1952. Der „Deutsche Anglerverband“ (DAV) wurde im Jahr 1954 gegründet. Mit der Gründung des DAV wurde es für viele Werktätige und Kinder sehr leicht Mitglied in einem Anglerverein zu werden. Die Jahresbeiträge waren für jeden erschwinglich. Für Schüler galt ein Mitgliedsbeitrag von 0,20 Mark pro Monat und die Angelberechtigung für ein Jahr kostete 5,- Mark. Zusätzlich musste noch eine Aufbaumarke im gleichen Wert, wie der Monatsbeitrag erworben werden.

Lehrlinge zahlten einen Monatsbeitrag von 0,50 Mark und für die Angelberechtigung 5,- Mark. Der Monatsbeitrag für Erwachsene betrug 1,- Mark und die Angelberechtigung kostete 10,- Mark für ein Jahr. Nach dem Statut des DAV leisteten die Mitglieder in Angelvereinen Aufbaustunden. Diese Stunden wurden vor allem an den Gewässern und in den Anglerheimen geleistet.

 

 

Anglern war es erlaubt, in fast allen Gewässern des Landes, ohne zusätzliche Gebühren zu angeln. Ausnahmen bildeten Salmoniden- und Produktionsgewässer. Für Salmonidengewässer musste eine extra Qualifikation abgelegt werden und eine zusätzliche Gebühr von 25 Mark entrichtet werden.

 

Die Raubfischqualifikation war für Schüler ab 14 Jahre möglich und Erwachsene konnten nach einem Jahr Mitgliedschaft im Verein eine Raubfischprüfung ablegen. Mit der „Raubfischmarke“ im Mitgliedausweis durfte man Raubfische beangeln. Nachtangeln, wie es heute betrieben wird, war zu dieser Zeit nicht erlaubt. Es galt die Regel, dass ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang geangelt werden durfte. Es gab allerdings auch eine „Nachtangelmarke“. Aktive Mitglieder konnten vom DAV eine solche Marke erhalten. Diese Marke war sehr beliebt und nicht alle Mitglieder eines Vereines konnten, aufgrund der geringen Anzahl, eine solche Marke in ihren Mitgliedsausweis kleben.

 

 

1963 wurde die Ortsgruppe Leuna des DAV in „DAV Betriebsgruppe Leuna der VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ “ umbenannt. Die Leunawerke unterstützten diese Betriebsgruppe finanziell und materiell. Die ehemalige Siedlungswerkstatt, in unmittelbarer Nähe des Saale Altarms gelegen, wurde der Betriebsgruppe als Anglerheim zur Verfügung gestellt. Hier konnten die monatlichen Versammlungen stattfinden, Material gelagert werden, und auf der angrenzenden Kleinsportanlage der POS „August-Bebel“ trainierten die Mitglieder der Kinder- und Jugendgruppe für den Turniersport (heute Castingsport).

 

Der Verein hatte ständig deutlich über 100 Mitglieder und immer eine über 20 Mitglieder zählende Kinder- und Jugendgruppe. Die Wände des Anglerheimes zierten eine riesige Anzahl von Urkunden und Pokalen, die von der erfolgreichen Teilnahme der Mitglieder an vielen Wettkämpfen im Turniersport und dem sportlichen Angeln zeugten. Leider sind diese Zeugnisse der Geschichte des Vereins bei mehreren Einbrüchen nach der Wende gestohlen wurden.

 

 

Ab ca. 1970 bis zur Wende war die Betriebsgruppe Leuna einer der sportlich erfolgreichsten Anglervereine im Kreis Merseburg. Kreis- und Bezirksmeistertitel oder sehr gute Platzierungen bei diesen Meisterschaften in den verschiedensten Disziplinen konnten errungen werden. Einige Mitglieder nahmen als Bezirksmeister an den DDR-Meisterschaften teil. Mitglieder des Vereins unterstützen im Jahr 1961 aktiv die Ausrichtung der Weltmeisterschaften im sportlichen Angeln am Elster-Saale-Kanal in Günthersdorf. Eine große Feierveranstaltung und die Siegerehrung fanden in Merseburg statt.

 

Ebenfalls im Jahr 1974 wurden in Cottbus die Weltmeisterschaften im Turnierangeln (Castingsport) ausgerichtet. Der DAV richtete diese Veranstaltungen im 20. Jahr seines Bestehens aus Anlass dieses Jubiläums aus.

 

1990 wurde der Kreisanglerverein Merseburg e.V. gegründet und der Leunaer Anglerverein Mitglied desselben. Aufgrund des Wegfalls der Unterstützung durch die Leunawerke musste 1992 das Anglerheim aus finanziellen und besitzrechtlichen Gründen aufgegeben werden.

 

 

Am 16.03.1993 wurde der „Anglerverein Leuna Saaletal e.V.“ in den Räumen des Clubs der Volkssolidarität in Leuna gegründet. Diese Gründung als eingetragener Verein machte sich aufgrund der gesetzlichen Vereinsvorschriften nötig.

 

Der Verein betreut als Vereinsgewässer den Saale-Altarm in Leuna und unterstütz aktiv die Arbeit des Kreisanglervereins Merseburg e.V.. Die Mitgliederversammlungen finden heute im Vereinslokal, dem Restaurant "Meteora" in der Kreypauer Str. 2 in Leuna statt. Für diese Unterstützung danken wir der Familie Amaxas.

 

Am 09.03.2013 erfolgte, nach langwierigen Verhandlungen, der Zusammenschluss von DAV und VDSF zum Deutschen Angelfischer-Verband e.V. (DAFV) als große Interessenvertretung der Angelsportfreunde in Deutschland. Der „Anglerverein Leuna Saaletal e.V.“ ist als Mitglied im Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. somit auch Mitglied im DAFV.

 

Im Juli 2019 startete der Aufbau einer Kinder- und Jugendangelgruppe in unserem Verein durch den Sportfreund Gawron.

 

Mit Jahresbeginn 2020 hat der Verein 58 aktive und 2 passive Mitglieder.